Von Seattle nach Prag...
Vom 26.-28. September findet das diesjährige Gipfeltreffen von IWF und Weltbank in Prag statt. Dies wird einmal mehr zum Anlass genommen um gegen die Folgen der Politik von IWF und Weltbank Protest zu artikulieren. In der Bundesrepublik haben sich in einigen Städten kleinere Bündnisse gebildet, die zu den Aktivitäten nach Prag mobilisieren werden. Was im letzten Jahr bei den Kölner Gegenaktivitäten schon deutlich wurde, zeigt sich auch in diesem Jahr: Eine Massenbewegung wird es nicht sein, die sich aus deutschen Landen in "friedlicher" Absicht auf den Weg nach Prag begibt. Und die seltene Situation, nämlich das Zusammenwirken verschiedener politischer Spektren, wie in Seattle geschehen, wird es in Prag auch nicht geben. Auch das oftmalige Aufsagen des beschwörenden Zauberwortes Seattle ändert daran nichts. Es bleibt (vorläufig?) bei den eingespielten Ritualen: das gewerkschaftlich und parteipolitisch orientierte Lager wird im Vorfeld der Tagung demonstrieren, die unorganisierten und linkeren Kräfte werden versuchen, direkten Einfluss auf das PolitikerInnenspektakel zu nehmen. Beim Gegengipfel und den diversen kulturellen Angeboten werden sich die Menschen aus den Spektren dann ab und an auch direkt begegnen.
Im europäischen Aufruf zu den globalen Aktionstagen heißt es:
"Im Bewusstsein über die Tatsache, dass eine neue Form des Widerstandes gegen das Kapital Gestalt annimmt, rufen wir europäische Menschen, Bewegungen und Organisationen auf, sich an der Kampagne gegen den IWF und Weltbankgipfel in Prag vom 21. bis 28. September zu beteiligen und den globalen Aktionstag am 26. September zu unterstützen. Ungefähr 20.000 VertreterInnen des Kapitals werden im September nach Prag kommen, um am 55. Jahresgipfel von IWF und Weltbank teilzunehmen.
Dieses prestigereiche Ereignis wird das erste seiner Art in Zentral- und Osteuropa sein. Die Delegierten werden sich treffen, um ein Schema weiterer Liberalisierung der Weltwirtschaft vorzuschlagen, indem sie neue Kreditprioritäten und Strukturanpassungsbedingungen definieren. Der IWF behauptet, dass eine weitere Liberalisierung der Weltwirtschaft die einzige Lösung für die Probleme der Welt ist. Aber diese werden ganz im Gegenteil dadurch nur vertieft, sind sie doch in erster Linie durch das Kapital verursacht.
Daher ist dieser Gipfel eine Herausforderung für all jene, die sich um die Bestimmung der heutigen Welt sorgen."
Wer sich noch aktiv einklinken möchte und/oder nach Prag fahren, der/die kann sich aus folgendem Set bedienen:
10.09. - 21.09. Karawane "Geld oder Leben" von Hannover nach Prag (über Göttingen, Erfurt, Chemnitz)
21.-28.09. Aktionswoche in Prag
21.-28.09. Festival "art and resistance"
22.-24.09. Gegengipfel und anschließende Demonstration
23.09. Demonstration von Gewerkschaften und linken Parteien
26.09. Aktionstag in Prag und global action day für alle Zuhaus gebliebenen
26.-28.09. eventuell (s.o.) offizieller IWF/ Weltbank-Gipfel
Virtuelle Vernetzung in der BRD:
Mailingliste: prag2000-de@egroups. com (Eintragen: leere Mail an
prag2000-de-subscribe@egroups.com schicken)
Webseite: http://go.to/prag-2000 (deutschsprachige Vernetzungsseite)
Kontakt in der Tschechischen Republik: prague2000_cz@hotmail.comhttp:// inpeg.ecn.cz
Kontakt in der BRD (u.a.):
fzs (freier zusammenschluss von studentInnenschaften)
Reuterstr. 44,
53113 Bonn,
Tel. 0228/26 21 19,
Fax. 0228/242 03 88,
e-Mail: fzs@studis.de
Über die fzs-Adresse können Mobilisierungsplakate und Zeitungen bestellt werden. Veranstaltungen, ReferentInnen, Pressekontakte und eine Liste regionaler Koordinations-/ und Mobilisierungsgruppen sind über die fzs-adresse zu erfragen