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ak logo ak - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 450 / 10.5.2001

Editorial

Ein Hauch der Revolte trug ein ak-Redakteur in unseren Hamburger Redaktionskeller, als er am 2. Mai zur Produktion dieser Ausgabe erschien und von seinen Erlebnissen aus Kreuzberg erzählte. Etwa 50.000 Pflastersteine sollen dort bei den revolutionären Maifestspielen geworfen worden sein. Doch manche der SchützInnen scheinen nicht genau gewusst zu haben, was sie da taten. Denn eines der "Berliner Argumente", wie die handlichen Quader von Insidern gerne genannt werden, hat den Kopf unseres Mitarbeiters nur knapp verfehlt. Dabei ist er bestimmt kein Staatsdiener. Das hat er bewiesen, als er versuchte in einem vorbildlichen Akt der Einheitsfrontpolitik mit einer Jungle-World- Redakteurin und dem Vorsitzenden des Republikanischen Anwaltsvereins einen gefangen gehaltenen Autor aus dem Griff der Staatsmacht loszueisen. Das war nicht ganz uneigennützig, wie wir zugeben müssen, denn dieser hatte seinen Artikel noch nicht abgeliefert.

Um Euch solche spannenden Notizen aus dem aufregenden Redaktionsalltag mitzuteilen, haben wir nun diese neue Rubrik eingeführt. Das Editorial. Natürlich soll es an dieser Stelle nicht um Klatsch und Tratsch gehen, wie ihr nach dem ersten Absatz meinen könntet, sondern darum, euch über Neuigkeiten aus der ak-Redaktion auf dem Laufenden zu halten, die euch tatsächlich interessieren könnten. Das Editorial ist ein erstes sichtbares Ergebnis unserer Zukunftskonferenz vom vergangenen Februar.

Viele noch unsichtbare Neuerungen reifen mittlerweile heran. Im Mai findet ein erstes Treffen der Vorbereitungsgruppe für ein geplantes ak-Magazin statt. Noch ist nicht entschieden, wie, in welchem Umfang und ob überhaupt ein solches Projekt zusätzlich zu unserer Zeitung zu realisieren wäre. Hauptsächlich fehlt das Geld. Interessante Themen würden unseren AutorInnen schon einfallen. Das hat sich bei der Produktion dieser Ausgabe gezeigt, als wieder eine Reihe von Artikeln auf die nächste Nummer verschoben werden mussten, weil es keinen Platz mehr gab.

Erfreulich finden wir, dass seit über einem Jahr unsere verkaufte Auflage wieder steigt. Wenn es sich dabei auch nicht um große Sprünge handelt, ermutigt uns diese Tendenz dennoch. Wir überlegen natürlich, wie wir die Entwicklung beschleunigen können. Zumindest eine unmittelbar realisierbare Ideen haben wir: In Zukunft wollen wir Themen verstärkt auch in Form von Schwerpunkten behandeln. In der nächsten Ausgabe werden wir das Thema "Identitätspolitik" untersuchen und in der übernächsten auf die Debatte um die "Antiglobalisierungsproteste" eingehen: Rechtzeitig zum G-8-Treffen in Genua, das am 21./22. Juli stattfinden und voraussichtlich zu einem Höhepunkt der bisherigen Gipfelstürme werden wird.

Eure Redaktion