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ak logo ak - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 481 / 20.2.2004

Genosse Komma will Alles

Ein Porträt des italienischen Autors Nanni Balestrini

Als Dario Fo 1997 den Nobelpreis für Literatur bekam, galt das als mittelschwere Sensation. Immerhin wurde damit auch die fröhliche und subversive Militanz von "Bezahlt wird nicht" gewürdigt. Der Schritt von dort zu "Wir wollen Alles" scheint gering, und dennoch wird Nanni Balestrini auch weiterhin in Stockholm leer ausgehen.

Ein Schwarz-weiß-Foto von einem Mann. Elegante Erscheinung: Jackett, helles, kragenloses Hemd, lässig über die Schulter geworfener, langer gestreifter Mantel. Das Gesicht erinnert an Marcello Mastroianni, ein bisschen Lebemann, ein bisschen Dandy; das Mikrofon in der Hand irritiert ein wenig, unwillkürlich würde man eher ein Sektglas erwarten. Der Mann wirkt wie Mitte vierzig, doch er ist 34 Jahre; das Bild ist alt, von 1969, aufgenommen in Rom. Der Mann ist Schriftsteller. Er heißt Nanni Balestrini.

Romancier
des Operaismus

P38 und Staatsterror:
Die Unsichtbaren

Dirk Hauer

Lieferbare Bücher von Nanni Balestrini: "Wir wollen Alles. Roman der FIAT-Kämpfe", Berlin/Hamburg/Göttingen 2003, "Die Unsichtbaren", Berlin/Hamburg/Göttingen 2001, "Die Wütenden", Berlin/Amsterdam 1995, "Der Verleger", Hamburg 1992, "Die Goldene Horde. Arbeiterautonomie, Jugendrevolte und bewaffneter Kampf in Italien" (mit Primo Moroni), Berlin/Göttingen 1994

Anmerkungen:

1) Sebastiano Vassali zitiert nach Peter O. Chotjewitz: "Nanni Balestrini und die ,Neo-Avantgarde' der 60er Jahre", in: Nanni Balestrini: Alles auf einmal, Berlin 1991

2) Peter O. Chotjewitz, a.a.O.