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ak logo ak - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 481 / 20.2.2004

Frauen in der Roten Armee

Zeitzeuginnen erinnern an eine verdrängte Geschichte

"Moskau, den 10. Oktober 1941. An diesem Tag war es im ZK des Komsomol besonders laut und voll, doch das Besondere war, es hatten sich fast nur Mädchen versammelt. Sie kamen aus allen Ecken und Enden der Hauptstadt, aus Anstalten, Betrieben, Fabriken. Ganz unterschiedliche Mädchen, übermütig und laut, still und bescheiden, mit kurz geschnittenem Haar und langen dicken Zöpfen (...) Der Reihe nach betraten sie ein Zimmer, wo jemand mit einer Feldbluse hinter einem Tisch saß. ,Seid ihr fest entschlossen, an die Front zu gehen?` ,Ja!` ,Und ihr habt keine Angst davor, dass es hart wird?` ,Nein!` Prüfend betrachtete er jedes Mädchen einzeln, ob da nicht ein Anflug von Zweifel oder Unaufrichtigkeit zu erkennen wäre."

Unterleutnant Galina Dokutowitsch, seit einem Jahr als Navigatorin in einem Fliegerregiment an der Front, schrieb diese Zeilen am 27.5. 1943 in ihr Tagebuch. Zwei Monate später fiel sie bei einem Einsatz.

Furchtsam, entschlossen, draufgängerisch

Sanitäterinnen, Scharfschützinnen, Bomberpilotinnen

Privates Gedenken im kleinen Kreis

Raphaela Kula

Mascha, Nina und Katjuscha - Frauen in der Roten Armee - 1941-1945, Ch. Links Verlag, 2002, 206 Seiten, 19,80 EUR