Sozialproteste:
Strohfeuer oder Aufbruch?
Montagsdemonstrationen in Ostdeutschland
zwischen linkem Absentismus und Rechtsextremismus
Von der Massivität der sozialen Proteste im Spätsommer in Ostdeutschland waren die meisten Akteure aus Gewerkschaften, Arbeitsloseninitiativen, linken Gruppen und Sozialforen überrascht. Wochenlang entlud sich auf den Straßen von Leipzig, Magdeburg und Wittenberge die geballte Wut der Menschen über die Auswirkungen von Hartz IV.
Unorganisiert und vorbei an den Apparaten von Gewerkschaften und Parteien entwickelte sich der spontane Protest. Er spiegelte die ganze Ambivalenz und Bandbreite der gesellschaftlichen Situation in Ostdeutschland wieder: Von der Abwesenheit der Linken und der Schwäche der Gewerkschaften bis zu den Neonazis, die sich erfolgreich als "Anwalt des kleinen Mannes" in Szene setzten. Inzwischen ist der Protest verebbt.
Die Veranstaltung geht der Frage nach den Hintergründen und Perspektiven sozialer Proteste am Beispiel des Verlaufs der Montagsdemonstrationen, mit Schwerpunkt Ostdeutschland, nach.
Referenten: Christian Grünert (Arbeitskreis Antifaschismus Magdeburg), Georg Wissmeier (ak-Redaktion)
Montag, 15. November 2004, 19 Uhr, Hamburg, Universität, Pferdestall, T-Stube, Allendeplatz 1
Veranstalter: AStA der Uni Hamburg in Kooperation mit ak - analyse + kritik und Fantômas