ak - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 505 / 14.4.2006

Funkenflüge? Frankreich in Bewegung

Generalstreik. Ein Wort, dass bei in Deutschland spätestens seit 1968 aus dem aktiven Sprachschatz verschwunden ist. In Frankreich dagegen legten am 28. März mehrere Millionen Französinnen und Franzosen das öffentliche Leben lahm. Eine Woche vorher demonstrierten 1,5 Millionen Menschen in ganz Frankreich. Anlass für die Proteste ist das Gesetz zum Neueinstellungsvertrag (Contrat premiére embauche, CPE).

Dienstag, 11. April, 19 Uhr, Phil D, Von-Melle-Park 6, Philosophenturm

Studentische Proteste gegen Kürzungen und prekäre Beschäftigungsverhältnisse haben sich in Windeseile auf Gewerkschaften und soziale Gruppen ausgeweitet. Die Bilder von unversöhnlicher Militanz bestimmen die Berichterstattung, an Universitäten werden Streikende von Rechtsextremen angegriffen. Schon sind Bonmots wie Cadeau Pour Exploiteur (Geschenk für den Ausbeuter) für das Gesetz der konservativen Regierung de Villepin im Umlauf. In den Medien werden nicht erst seit der Räumung der symbolträchtigen Pariser Sorbonne Universität immer wieder Vergleiche zum Mai 1968 gezogen. Sind diese Analogien treffend? Wo liegen Perspektiven und Risiken des Protests? Welche Rolle spielt die extreme Rechte? Und warum lassen sich in Deutschland Sozialkürzungen einfacher durchsetzen?

Dazu diskutieren:

Bernhard Schmid (Journalist, Paris)

Danielle (Aktivistin an der Sorbonne)

Bernd Beier (Redakteur Jungle World)

Janna Schumacher (AStA Uni HH)
Moderation : Avanti- Projekt undogmatische Linke

Veranstaltet von:

analyse & kritik, AStA Uni Hamburg, Avanti- Projekt undogmatische Linke, Jungle World