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ak logo ak - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 515 / 16.3.2007

Dokumentation:

Das Massenblockadekonzept Block G8

Wir wollen und werden mit Beginn des G8-Gipfels am 6. Juni in Heiligendamm das Treffen der Regierungschefs der acht mächtigsten Staaten der Welt massenhaft und effektiv blockieren.

Mit Blockadeaktionen des Zivilen Ungehorsams, an welchen sich Tausende Menschen unterschiedlicher politischer, sozialer und kultureller Hintergründe beteiligen, drücken wir unmissverständlich unser "Nein" gegenüber den G8 aus. Ein spürbares und unüberhörbares "Nein" als öffentlicher, offensiver und praktischer Ausdruck der Delegitimation der G8 und ihrer Politik des neoliberal globalisierten Kapitalismus, des Krieges, der sozialen und rassistischen Ausgrenzung und der Umweltzerstörung. Wir werden uns aktiv den G8 in den Weg stellen und Zufahrtsstraßen zum abgelegenen Tagungsort besetzen und blockieren, die der Tross von DiplomatInnen, ÜbersetzerInnen und Versorgungsfahrzeugen passieren muss, um nach Heiligendamm zu gelangen. Wir wollen den G8-Gipfel real und effektiv unterbrechen und von seiner Infrastruktur abschneiden.

Zentraler Ausdruck unserer Blockaden soll es sein zu zeigen, dass sich Tausende - höchst unterschiedliche - Menschen gemeinsam entschlossen haben, sich dem G8-Gipfel persönlich und körperlich in den Weg zu stellen. Viele werden schon im Vorfeld ihre Beteiligung an der Blockade offen ankündigen und auch vor Ort mit ihrem Gesicht und ihrem Namen auftreten. Egal wie und woher wir in die Camps und auf die Straßen vor Heiligendamm kommen:

Wir haben ein gemeinsames Projekt: Eine Massenblockade, mit vielfältigen kulturellen Ausdrucksformen, an der sich gerade auch Unorganisierte und - blockadeunerfahrene - Menschen beteiligen können und sich solidarisch aufgehoben fühlen. Der Kreativität sollen dabei keine Grenzen gesetzt werden, wichtig ist die gelungene Verbindung von Funktionalität und dem politischen Ausdruck der Massenblockade. Die Überflüssigen mit ihren roten Pullis und weißen Gesichtsmasken haben sich bereits angekündigt, rebellische Clowns werden ebenso auftauchen wie Samba-TrommlerInnen. Bunt heißt nicht schwarz, aber schwarz gehört eben auch zu bunt.

Wir kommen selbst aus der Umwelt- und Anti-Atom-Bewegung, aus globalisierungskritischen Netzwerken und aus der radikalen Linken, aus gewaltfreien Aktionsgruppen und aus Antifa-Zusammenhängen, aus Partei- und Gewerkschaftsjugend oder aus kirchlichen Gruppen. Unsere vielfältigen Blockadeerfahrungen bei Castor-Transporten, Anti-Kriegsaktionen, Naziaufmärschen und früheren Gipfelprotesten wollen wir in Heiligendamm zusammenführen - als kraftvolle und entschlossene Massenaktion mit Tausenden von Menschen und den Mitteln des zivilen Ungehorsams.

Unser Ziel ist zu blockieren, d.h. wir werden Polizeiabsperrungen überwinden, sie wegdrücken, sie umgehen oder geschickt durch sie hindurchfließen. Wir lassen uns nicht stoppen, bleiben nicht stehen und steigen nicht auf mögliche Eskalationstrategien der Polizei ein. Unser Ziel ist, die Blockadepunkte zu erreichen. Unser Schutz ist unser Konzept der Vielfalt, der massenhaften Beteiligung und der gewollten (auch medialen) Öffentlichkeit. Wir brauchen Schlafsäcke und Verpflegung für 24 Stunden und werden uns an den Blockadepunkten festsetzen. Es gibt viele Leute, die sich einfach hinsetzen und mit ihrem Körper die Straße blockieren. Es gibt zudem viele Menschen, die in Ketten stehen bleiben, sich ebenfalls fest unterhaken und festhalten und auch körperschützende Materialien wie Polster oder Ballons verwenden. Einige werden auch durch Gegendrücken und Schieben eine Räumung erschweren. Alle diese unterschiedlichen Blockadeformen sind solidarisch zueinander und werden sich nicht gegenseitig gefährden. Wir bleiben zusammen und halten gemeinsam Stand.

Wir werden mit den Mitteln des zivilen Ungehorsams gemeinsam und solidarisch widerstehen und wir wollen niemanden verletzen. Wir werden den Gipfel effektiv und dauerhaft blockieren.

Macht mit bei Block G8

- kündigt öffentlich in eueren Medien und/oder in Absichtserklärungen an, dass ihr die Kampagne Block G8 unterstützt. Macht selbst Werbung für Block G8, organisiert Veranstaltungen und sammelt UnterstützerInnen.

- bildet Blockadegruppen vor Ort und bereitet euch auf den G8-Gipfel vor. Seid kreativ, macht Aktionstrainings, je besser die Vorbereitung, desto wirksamer die Blockaden.

- Wenn ihr nicht sicher seid, ob ihr Zeit findet an den Blockaden des G8-Gipfels teilzunehmen, erklärt euch doch mit der Solidaritätserklärung mit den Aktionen der Kampagne Block G8 solidarisch und unterstützt uns mit einer Spende.

Die Kampagne Block G8 ist eines von mehreren Blockadekonzepten gegen den G8, die wir in ihren unterschiedlichen Aktionsformen an verschiedenen Punkten um Heiligendamm befürworten. Wir werden deshalb auch Mitverantwortung und Absprachen für die Gesamtchoreografie der Blockadeaktivitäten übernehmen.