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ak logo ak - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 527 / 18.4.2008

Die Nacht war schon immer spannender als High Noon

Ein Interview mit GenossInnen aus der Interventionistischen Linken

Seit ein paar Jahren ist am Firmament des kleinen, radikal-linken Universums ein neuer Stern aufgetaucht: die Interventionistische Linke (IL). Für viele wurde die IL während der Mobilisierung gegen den G8-Gipfel im vergangenen Jahr zum erstenmal wahrnehmbar. Nun lädt sie für Ende April zu einer Offenen Arbeitskonferenz (OAK) nach Marburg ein (siehe Seite 2). Für uns Anlass genug, IL-GenossInnen zu befragen, warum sie sich an der IL beteiligen und was sie sich davon erwarten. Wir sprachen mit Katja Strobel (Institut für Theologie und Politik, itp), Moe Hierlmeier (Fantômas) und GenossInnen der Antifa KOK Düsseldorf und der Radikalen Linken Nürnberg.

ak: Ihr seid unterschiedlich lang bei der IL dabei. Wann und warum seid ihr dazu gestoßen?

Moe Hierlmeier: Kurz nach den Gegenaktivitäten zum EU- und G7-Gipfel in Köln 1999, dem absoluten Tiefpunkt linker Organisierung und Intervention, haben ein paar Leute das sogenannte Beratungstreffen ins Leben gerufen. Seitdem bin ich mal mehr, mal weniger dabei. Ziel war, einen spektrenübergreifenden Verständigungsprozess über wichtige Fragen unabhängig von der Tagesaktualität zu organisieren. Dadurch entstanden viele Kontakte, aber an eine IL dachte damals noch niemand. Das änderte sich mit der Zeit: Schon Genua hatte gezeigt, dass es eine Lücke für eine kluge, interventionistische Linke gibt, die weder von einer Partei, noch von attac, noch von dissent!, noch vom BUKO mit seinem Forumscharakter ausgefüllt werden konnte. All diese Organisierungsformen sind für eine in sich plurale Linke wichtig, trotzdem fehlte so etwas wie eine interventionsfähige Linke als Netzwerkorganisation. Erleichtert hat diese Entwicklung der schwindende Einfluss der Antideutschen, die nach 9/11 und dem Beginn des Irakkrieges völlig durchgedreht sind. Zuletzt kam auch noch der Wunsch bei vielen hinzu, das enge postautonome Szenemilieu zu verlassen.

RL: 2003 waren wir das erste Mal auf dem Beratungstreffen. Aus der Notwendigkeit heraus, dass es überregionale Organisierungsprozesse braucht, haben wir uns damals verschiedene Ansätze angeguckt. Unsere Erwartungshaltung war gering. Unser Eindruck ist aber, dass der Ansatz der IL für die heutige Situation am vernünftigsten ist. Spannend war für uns, dass mit der IL der Versuch gestartet wurde, über das eigene Spektrum hinaus, mit anderen Teilen der radikalen Linken ins Gespräch zu kommen. Diese Vielfältigkeit kann wiederum Chance sein, auf Bundesebene handlungsfähig zu werden und dadurch in gesellschaftlich relevante Themen intervenieren zu könne. Darüber hinaus waren uns nahestehende Gruppen dabei, da lag der Gedanke einer Vernetzung nicht so fern.

Katja Strobel: Ein Mitarbeiter des itp war von Anfang an beim Beratungstreffen, aus dem 2004 die IL wurde. Seitdem sind wir mehr als Gruppe dabei. Anfangs ging es einfach um eine bundesweite Vernetzung, um gegenseitigen Austausch und Strategiediskussionen. Spätestens mit dem dann anstehenden G8-2007 hat sich das geändert. Aus den Erfahrungen des Beratungstreffens hatten wir, wie wir später gesehen haben, die berechtigte Hoffnung, dass es gelingt, ein spektrenübergreifendes Bündnis mit aufzubauen und darin als Akteurin sichtbar zu werden - und das ist wohl auch ganz gut gelungen. Wenn es dann noch klappt, auch weiterhin in größerem Maßstab zusammenzuarbeiten, wäre das ein Riesengewinn für die gesamte Linke in der Republik.

Antifa KOK: Wir sind im Zuge der Proteste gegen den G8-Gipfel zur IL gestoßen. Die organisatorische Stärke der IL und ihrer Gruppen, wie sie in dieser Konstellation vor und während der Protesttage zutage trat, wirkte ebenso wie ihr politisches Herangehen attraktiv auf unseren Zusammenhang. Die Mischung aus eigenem linksradikalen Ausdruck und spektrenübergreifender Bündnisfähigkeit setzte sich in unseren Augen positiv vom sektiererischen Gehabe anderer Bündnisse ab. Nichtsdestotrotz war und ist eine Skepsis gegenüber einer bundesweit verbindlichen Organisierung in der IL in unserer Struktur nach wie vor groß. Wir kennen aus eigener Erfahrung die diversen gescheiterten Bemühungen einer größeren Organisierung im linksradikalen Bereich. Bisher ist es deshalb auch eher eine Initiative von Einzelpersonen.

Nach Heiligendamm gab es bereits einige Treffen - wie etwa die Perspektiventage in Berlin im Januar -, die nach dem Wie weiter gefragt haben. Die IL hat sich Zeit gelassen. Woran lag's?

RL: Zum G8 gab es sehr viele Aktivitäten auf Bundesebene. In den letzten Monaten war es notwendig, Aktionen und Kampagnen vor Ort wieder stärker in den Vordergrund zu stellen. Daneben durfte nicht vergessen werden, die letzten ein, zwei Jahre zu reflektieren. Für uns hat das bedeutet, verstärkt nach innen zu arbeiten. Diese Zeit hat die IL gebraucht, um die vielen aufgeworfenen Fragen für sich etwas klarer zu ziehen. Nach Marburg sind nun die Zusammenhänge und Personen eingeladen, die wir über den G8 schon etwas näher kennengelernt haben. Die Zusammenarbeit, die dort erprobt wurde, könnte nun fortgesetzt werden. Darüber hinaus will sich die IL denjenigen öffnen, die Lust und Interesse haben, mit uns an dem Projekt weiterzuarbeiten. Als Gruppe erhoffen wir uns, dass eine engere Zusammenarbeit zur ganzen Antifa-Thematik durch die Konferenz hergestellt wird.

Antifa KOK: Dass die IL nach dem G8-Gipfel erst langsam in Fahrt kommt, hat in unseren Augen zwei zentrale Gründe. Zum einen war nach der langen Vorbereitungsphase der Proteste erstmal etwas die Luft raus und in den Städten vor Ort war viel Arbeit liegen geblieben. Auf der anderen Seite sind die Diskussions- und Entscheidungsprozesse in der IL langwieriger als etwa in der lokalen Gruppe der eigenen Stadt. Die politische Breite der IL erscheint hier als Stärke und Schwäche zugleich. Wegen dieser Breite müssen Knackpunkte behutsamer angegangen werden. Hinzu kommt die Rückkopplung der Delegierten zu ihren Gruppen, die es immer mal wieder notwendig macht, Punkte neu aufzuwerfen. Auch wenn dieses Vorgehen die solidarische Grundlage für die IL ist, ist eine wachsende Ungeduld nicht zu leugnen. Wir erwarten von dem Treffen in Marburg für uns daher Ergebnisse, die den IL-Prozess vorantreiben und die IL zu einer politischen Praxis finden lässt. Viele aus unserem Zusammenhang werden die Arbeitskonferenz nutzen, persönlich bei der IL hinein zu schnuppern. Von der Konferenz wird die zukünftige Haltung unserer Gruppe zu IL abhängen.

Ihr habt jetzt schon etwas zu den Erwartungen gesagt, mit denen ihr nach Marburg fahrt. Was will aber die IL mit dem Treffen in Marburg erreichen?

Katja: Ich verstehe die IL nicht als tagespolitisches Projekt. D.h., es geht um einen längerfristigen Organisierungsprozess zwischen ja sehr unterschiedlichen Leuten, unterschiedlichen Selbstverständnissen, Identitäten und Strategievorstellungen. Das darf und kann nicht so einfach übers Knie gebrochen werden. Mit dem Treffen in Marburg wird nun der Versuch fortgeführt, diesen Prozess weiterzutreiben: Bei größtmöglicher Offenheit und Bewahrung der unterschiedlich linksradikalen oder radikal linken Selbstverständnisse mit vielen Leuten die Möglichkeit auszuloten, welche Möglichkeiten von mehr Kooperation und Koordination zwischen den Spektren erreichbar sind, um damit eine größere politische Wirksamkeit und Sichtbarkeit erreichen können - und das nicht nur anlässlich solcher großen Events wie dem G8-Gipfel. Von den Diskussionen in Marburg erwarten wir uns, dass sie ausloten, welche politischen Felder dafür in Frage kommen - z.B. Sozialpolitik, Antifa oder Antimilitarismus - und wie und mit welchen Kooperationspartnern wir das angehen können.

Moe: Heiligendamm war für die IL ja ein Vorgriff auf die Zukunft. Es wurden in kürzester Zeit alle Kräfte mobilisiert, um zu zeigen, wozu eine kluge linke Politik in der Lage ist. Es war ja schon erstaunlich, was die IL alles auf die Beine gestellt hat. Und mit welch schlafwandlerischer Sicherheit sie meist das Richtige machte. Insofern lag in diesem Kraftakt ein notwendig überschießendes Element, das vom Stand der Organisierung nicht gedeckt war. Das muss nun eingeholt werden. Die Frage lautet also: Was heißt IL im politischen Alltag? Eine zweite Frage ist, wie man den Prozess der Organisierung noch verbreiten kann. Es gibt viele Gruppen und AktivistInnen, die ich mir sehr gut in der IL vorstellen könnte. Ich sehe aber eine Reserviertheit gegenüber der IL, die auch mit der Rostock-Demo zu tun hat. Dort hat man - ohne dies geplant zu haben - die strategische Bündnisorientierung wieder zurückgenommen. Der IL-Block war m.E. politisch und ästhetisch aus- statt einschließend - und im Gegensatz zum Vorbereitungsprozess dann doch postautonome Identität.

Katja: Sicherlich hatte der Block etwas Ausschließendes, ich bin aber der Meinung, dass auch das zur IL gehört. Die IL in Rostock war eben dieser Block, war auch Block G8 und auch die Arbeit in der Gesamtchoreografie. Das alles machte die Bündnisorientierung aus. Aber ich meine auch, dass post-autonome Identität und Ästhetik oder Militanzfragen diskutierbar sein müssen. Auch dafür ist die IL da.

Katja hat es vorhin schon angesprochen. Fünf thematische Felder sollen auf der OAK vertieft diskutiert werden: Soziale Kämpfe, Krieg und Sicherheit, Klimapolitik, Antifaschismus, Antirassismus - Globale Soziale Rechte. Sind das die zentralen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen aus Sicht der IL oder spiegelt sich darin nicht vielmehr die Bandbreite der in der IL aktiven Einzelpersonen und Gruppen wieder?

RL: Dass es fünf thematische Felder sind, ist Zufall. Uns ist durchaus bewusst, dass einige wichtige Themen, z.B. der ganze Patriarchat/Sexismus-Bereich, zu kurz kommt. Die Schwerpunktsetzung spiegelt schon auch die Felder wieder, die vor allem in den letzten Jahren innerhalb der IL-Zusammenhänge und damit ja auch in weiten Teilen der radikalen Linken bearbeitet wurden und werden. In den einzelnen Panels der Arbeitskonferenz sollen aber nicht nur die jeweiligen ExpertInnen zusammensitzen. Vielmehr geht es um zentrale Fragen linksradikaler Politik. Also, wie soll und muss unser Verständnis von Politik konkret und praktisch aussehen, um mittel- und langfristig interventionsfähig zu werden. Und diesen Fragen soll eben aus verschiedenen Blickwinkeln nachgegangen werden. Wir möchten als IL Räume schaffen, in denen AkteurInnen mit den verschiedensten Backgrounds zusammenkommen können.

Katja: Ganz im Ernst, ich würds produktiv different nennen. Wir freuen uns auf die Leute, die kommen - auch wenn wir nicht genau wissen, wer das sein wird. Wir werden über die Panel diskutieren, wie sich in thematischer Arbeit und Arbeit vor Ort Kooperation und Artikulation organisieren lassen. Und hinterher wird die IL nicht mehr die IL von heute sein. Das ist eben die IL: Ein offenes, undogmatisches, links-radikales Projekt, auch ein Lernprojekt, in dem wir zu Recht die Chance wittern, unseren Widerspruch und Widerstand zum neoliberalen Kapitalismus hier in dieser Republik zu artikulieren.

Antifa KOK: Die unterschiedlichen Gruppen und Einzelpersonen der IL kommen aus verschiedenen Feldern linksradikaler Politik und bringen spezifische Erfahrungen, Kontakte und Wissen mit. Das spiegelt sich auch in der OAK wieder. Wobei das nicht heißt, dass die Arbeitsfelder nicht noch weiter vertieft werden müssten. Einige wichtige Spektren wie etwa Antirassismus oder Globale Soziale Rechte und die Klimapolitik könnten bei der IL noch besser repräsentiert sein. Es ist Aufgabe, Verstärkung aus jenen Spektren zu gewinnen. Wichtig wird sein, ob es der IL gelingt, gemeinsame politische Analysen und ein Vorgehen zu finden, um bundesweit als agierende Kraft auftreten zu können. Auch muss sich herausstellen, ob die IL hierbei Schwerpunkte setzen muss. Die OAK wird der Auftakt für diesen Diskussionsprozess sein. Ein hartes Stück Arbeit wartet auf uns!

Moe: Bis auf die Klimapolitik sind die anderen Felder klassisch linke Themen, die auch in der IL stark vertreten sind. Was fehlt ist der ganze Komplex Bildung/Wissenschaft. Dort findet momentan eine massive herrschaftsförmige Zurichtung statt. Was ebenfalls zu kurz kommt, ist die Frage von Biopolitik in all seinen Formen. Das ist ein zentraler Aspekt von Macht, aber auch von widerständiger Subjektivität. Aber es wäre vermessen, von so einer Konferenz zu viel zu erwarten. Da würde man sich selbst ein Bein stellen. Auf die Dauer kommt man aber um die Bearbeitung bestimmter Themen nicht herum. Jetzt ist erst einmal ein Anfang gemacht. Und wenn man sich z.B. die Strategiepapiere der Gegenseite ansieht, etwa aus dem Hause Bertelsmann, dann spiegeln diese Bereiche schon ganz zentrale Konfliktfelder wider.

Der Drive von Heiligendamm ist ziemlich verflogen, gibt es noch genug Schwung für ein solches Organisierungsprojekt, wie es der IL vorschwebt?

Moe: Dass der Schwung von Heiligendamm nicht auf Dauer zu halten ist, war klar. Trotzdem hat die IL Erwartungen auf ein MEHR geweckt. Was dieser politische Mehrwert sein kann, hat sich kurz in Heiligendamm gezeigt. Aber wie zeigt sich dieser Mehrwert in der inhaltlichen und Bündnisarbeit vor Ort und den Arbeitszusammenhängen jenseits der IL? Braucht man da so etwas wie die IL überhaupt? Das muss sich jetzt zeigen. Wichtig ist, dass man offen die Situation analysiert. In welcher Gemengelage agieren wir und was ist der spezifische IL-Einsatz? Unklar erscheint mir auch noch die Frage, welchen grundsätzlichen Charakter eine solche Organisation haben kann. Ist es eine Organisation der Kader, also der politisch Aktivsten? Oder - was ich mir wünschen würde - haben darin auch lebensweltliche Differenzen ihren Platz: unterschiedliche politische Generationen, divergierende politische Selbstverständnisse, unterschiedliche Zeitrhythmen. Diese Fragen sind zwar präsent, aber noch lange nicht geklärt.

RL: Es wäre natürlich super, wenn das Flair der Rostocker Aktionskonferenzen in Marburg wieder etwas aufleben könnte. Wir erhoffen uns spannende Diskussionen mit vielen IL- Interessierten, aber auch mit den Genossen und Genossinnen aus den IL-Zusammenhängen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass es innerhalb und auch außerhalb der IL viele Zusammenhänge und politisch Aktive gibt, die sich in irgendeiner Weise positiv auf ein solches Organisierungsprojekt beziehen. Der G8 hat gezeigt, welches Potenzial in der Vernetzung und vor allem auch in strategischer und praktischer Zusammenarbeit miteinander steckt. Hoffen wir also auf neue Impulse und neuen Schwung durch die OAK.

Antifa KOK: Einfach wird das nicht werden. Frust und Enttäuschung werden sich auch bei der IL nicht vermeiden lassen. Zwar sehen viele eine bundesweite Organisierung als eine Notwendigkeit an, damit die radikale Linke zumindest ein Stück weit aus ihrer gesellschaftlich marginalisierten Position heraus kommt. Doch wer immer noch das Bedürfnis hat, im eigenen Szenesumpf zu versinken, wird eine andere Welt nicht erreichen können.

Katja: Natürlich ist der Drive von Heiligendamm vorbei. Aber der Schwung beim G8 war ja zum großen Teil gerade das Ergebnis der sehr unaufgeregten, an strategischen und theoretischen Diskussionen orientierten Zusammenarbeit in der IL. Heißt: Wir brauchen kein Ereignis für die Organisierung, sondern die Organisierung trifft auf Ereignisse oder sucht sie. Und außer denen, die schon dabei sind, gibt es noch viele Andere, die auf der Suche nach Artikulation sind, die wissen, dass Auseinandersetzung und Kooperation notwendig sind, und deren Ergebnis mehr und anderes ist, als das, was vorher im eigenen, partikularen Zusammenhang existierte. Und dafür gibt es ein Bedürfnis bei den Aktivisten und ein gesellschaftliches Bedürfnis.

Zum Schluss: Warum ist ein Iltis nicht so harmlos, wie er aussieht? (1)

Moe: Nachtaktive Wesen sind unheimlich, unfassbar dämonisch und faszinierend. In seiner Leidenschaft für die Nacht findet sich der Iltis in illustrer Gesellschaft: Bram Stoker, Caravaggio, Goya, Hopper und, und, und. Die Nacht war schon immer spannender als High Noon. Das Zuhause des Iltis ist kein fester Platz, sondern die rhizomatische Struktur der Unter- und Oberwelt. Und schließlich sieht er zwar nett aus, aber er ist kein Guter: Er stinkt und hat einen ausgeprägten Jagdinstinkt. Also die deleuzianische Tiermaschine schlechthin. Das Gute ist für ihn nur das Böse zur falschen Zeit. Und das ist doch gut so.

RL: Ein Grund, warum der Iltis nicht mit einem harmlosen Kaninchen verwechselt werden darf, ist folgender: Seine Fähigkeit zur Absonderung eines stark riechenden Sekretes ermöglicht es dem gemeinen Iltis, besonders kreativ bei manchen Aktionen zu agieren. So kann er bei Anti-Nazi-Aktivitäten die effizientesten Stinkbomben bauen. Um nicht erwischt zu werden, findet er die abgefahrensten Unterschlüpfe. Falls er dann doch erkannt wird, bedient er sich seiner ganz nett aussehenden Gesichtsmaske, die eher dunkel gehalten ist. Also harmlos ist echt was anderes!

Katja: Der Iltis ist ein echter Internationalist. Es gibt ihn in Europa, Asien und auf dem amerikanischen Kontinent. Überall sieht er anders aus, aber überall agiert er gleich. Er ist klug genug, sich die Weiten und die Offenheit aus der Deckung, vom Rand her zu erschließen und im Ernstfall sogar abzutauchen wie das südamerikanische Wiesel, das im Amazonas lebt.

Antifa KOK: Der wuschelige Iltis hat es faustdick hinter den Ohren. Auf den ersten Blick ein niedliches kleines Tierchen mit kleinen Knopfaugen, zählt es doch zur Gattung der Raubtiere. Auch seine vornehmliche Nachttätigkeit aus der Deckung heraus kommt einem doch irgendwie bekannt vor.

Interview: mb.

Anmerkung:

1) Wer die Frage nicht versteht, sollte hier schauen: www.dazwischengehen.org/
de/content/blog/der-iltis-als-wappentier-der-il