Hetzen und Jammern
Wie rechte Normalisierung funktioniert und wie Gegenstrategien aussehen könnten
Stumpfe Hetze und gezielte Provokation, wirre Reden und eine weitreichende Immunität gegen jede Art von Argumentation - das ist der rhetorische Werkzeugkasten, mit dem die Rechte ihre Erfolge einfährt. Bittere Erkenntnis: Die Rechte siegt nicht trotz, sondern wegen ihrer inhaltlichen Inkohärenz, nicht trotz, sondern wegen ihres überdrehten, von Skandal zu Skandal eilenden Personals. Die Rechte kombiniert die Verteidigung rassistischer und sexistischer Privilegien mit dem Gestus des Außenseiters, und egal wie erfolgreich sie ist, sie spricht immer aus der Opferrolle.
Die bürgerliche Öffentlichkeit steht dem Phänomen bislang hilflos gegenüber. Ähnliches gilt für die Linke. Was hilft gegen die rechte Diskurshegemonie? Mit Rechten reden? Sie blockieren, ignorieren, provozieren? Oder ihnen rhetorisch entgegenkommen und die »Sorgen und Nöte« ihrer Wähler_innen ernstnehmen?
Die im ak-Sonderheft versammelten Texte diskutieren, wie die rechte Aufmerksamkeitsökonomie funktioniert und was dagegen helfen könnte.
40 Seiten mit Beiträgen von Theo Schuster, Azaadeh Arzu, Romin Khan, Imjeet Kaur, Georg Seeßlen, Helmut Kellershohn, Eve Massacre, Ulrich Peters und Theo Schneider, Jan Ole Arps, David Begrich, Sebastian Friedrich, Gerhard Hanloser, Julia Fritzsche
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Inhalt
Onkel Günther glaubt nicht mehr an Gerechtigkeit.
Warum sich »der kleine Mann« vor der Wahl für Terror, Sicherheit und Abschiebungen interessiert - Analyse eines Chatverlaufs.
Von Theo Schuster
Allerseits rassistisch.
Ein Kommentar zu deutschen Zuständen vor und nach dem Wahlerfolg der AfD.
Von Azaadeh Arzu
»Das wird nicht leicht, die auszugrenzen«.
Romin Khan über den Einfluss von Rechten in Betrieben und Gewerkschaften
Von Jan Ole Arps
Die falschen Opfer.
Ein Erfahrungsbericht über Rassismus bei linken Protesten.
Von Imjeet Kaur
Trump zuhören.
Was haben Millionen US-Wähler_innen in Trump gesehen? Die Antwort liegt in seinen Reden.
Von Christian Parenti
Faszination des Monsters.
Populäre Mythologie und Politik bei Donald Trump.
Von Georg Seeßlen
Der kalkulierte Tabubruch.
Was hinter der rechten Provokationsstrategie steckt und warum der Umgang mit ihr so schwierig ist.
Von Helmut Kellershohn
Die Pille für den Mann.
Von Gamergate bis Alt-Right: Woher die Vorliebe von Neurechten für den Film »Matrix« kommt und wieso frustrierte Männer eine Einstiegsszene für rechtes Denken sind.
Von Eve Massacre
Infokrieg für Russland.
Das vom Kreml finanzierte Webportal RT Deutsch ist ein wichtiges Medium der rechten Gegenöffentlichkeit.
Von Ulrich Peters und Theo Schneider
Die Zugvögel von Plauen.
Warum ist Ken Jebsens Populismus auch bei Linken beliebt?
Von Jan Ole Arps
Mit Rechten reden?
Ist der Dialog mit Akteuren der Neuen Rechten ein geeignetes Mittel, um die Reichweite rechter Politikangebote zu begrenzen?
Von David Begrich
Die Risse vertiefen.
Nach ihrem unaufhaltsam scheinenden Aufstieg werden in den kommenden Jahren zwei Konflikte die AfD prägen
Von Sebastian Friedrich
Dialog unmöglich.
Die Neue Rechte als Herausforderung für Linke.
Von Gerhard Hanloser
Mit Erzählungen raus aus der bedrängenden Gegenwart.
Angesichts der Rechtsentwicklung fordern viele Linke »neue Erzählungen«. Doch welche könnten das sein? Eine Suche.
Von Julia Fritzsche