Fantômas-Intro
Fantômas ist ein Gespenst. Wie alle Gespenster entzieht sich auch Fantômas den Zuschreibungen, die alltäglich die Identität des Personenstandes fixieren sollen: Fantômas gehört keiner "Rasse", Nation oder Klasse an, übt keinen Beruf aus und hat kein Geschlecht. Genauer: Sie ist von all dem nur insoweit betroffen, als sie augenblicklich schon wieder anderswo ist.
Fantômas erschien zum ersten Mal im April 2002. Die Zeitung analyse & kritik (ak) erscheint zu diesem Zeitpunkt im 31. Jahrgang. Fantômas vertieft zweimal jährlich in Magazinformat, was ak geworden ist: ein offenes Medium, Medium einer pluralen Linken, ein Debattenjournal, das nach Praxis sucht, ohne den Abstand aufzugeben, der nötig ist, um Praxis kritisieren zu können.
Fantômas ist ein Theorie- und ein Bewegungsorgan. "Harte" theoretische Beiträge finden sich hier ebenso wie programmatische Dokumente und Texte, die zur Selbstverständigung geschrieben werden.
Reform oder Revolution? Spontaneität oder Organisation? Avantgarde oder Bewegung? Legalität oder Illegalität? Vermittlung oder Bruch? Beantwortet sind diese Fragen bis heute nicht. Fantômas versteht diese - und viele andere - Fragen als Gespenster: als Trugbilder, vor deren Spuk man stets auf der Hut sein muss und als Wiedergänger, die sich jedem Versuch entziehen, sie ein für alle Mal auszutreiben: Wer mit Gespenstern zurecht kommen will, muss ihnen Gastrecht gewähren!
Fantômas - für eine Linke, die auf Gespenster nicht verzichten kann.